Es entstanden in mehreren Wellen Wohnsiedlungen mit Einfamilienhäusern und kleineren Mehrfamilienhäusern. Zunächst wurde ein neues Baugebiet (mit Einfamilienhäusern und Gärten) direkt an Bad Nauheim angrenzend erschlossen. Mit diesem neuen Teil des Ortes wurde das bis dahin überwiegend katholische Dorf stärker evangelisch geprägt. Sichtbarstes Zeichen hierfür war die Grundsteinlegung für die evangelische Christuskirche im Jahr 1956. Sie fungierte mit ihrer Solitärstellung lange Zeit als geografisches Bindeglied zwischen dem historischen Ortskern und dem neuen Wohngebiet. Erst in den Folgejahren entstand die Bebauung westlich und südlich der Christuskirche, so dass diese heute im Stadtteil Nieder-Mörlen eine zentrale Lage einnimmt. Der alte Ortskern liegt mittlerweile eher am Ortsrand.
In den letzten Jahren ist auf dem Hempler ein weiteres großes Wohngebiet entstanden. Das Neubaugebiet wird von vielen Bewohner/innen im alten Dorfkern wie eine Satellitenstadt empfunden. Die verkehrstechnische Erschließung für den größten Teil des neuen Wohngebietes ist sicherlich ein Grund dafür. Begründet wurde das Wachstum in Nieder-Mörlen bisher regelmäßig mit dem großen Bedarf an Wohnraum in Bad Nauheim und in der Rhein-Main-Metropolregion. Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern mit Garten stieg in den letzten Jahren stetig. Durch das Wachstum in der jüngeren Vergangenheit fühlen sich die Menschen, die schon lange im alten Ortskern wohnen, von der Entwicklung abgehängt. Die Infrastruktur ist in den Neubaugebieten in der Regel besser als im alten Ortskern. Deshalb ist es an der Zeit, sich Gedanken zu machen, wie diese unterschiedlichen Standards angeglichen werden können , das Zusammenwachsen der alten und neuen Wohngebiete noch besser gelingen und wie der alte Ortskern für die dort lebenden Menschen wieder attraktiver gestaltet werden kann.
Die Politik ist somit gefordert, alles zu tun, damit die Lebensqualität im Dorfkern erhalten bzw. weiter verbessert wird. Daher setzt sich die CDU dafür ein, dass für Nieder-Mörlen ein Entwicklungsplan erstellt wird, welcher der Innenentwicklung Vorrang gibt vor der Außenentwicklung auf bisher noch nicht erschlossenen Flächen. Mit einem Entwicklungsplan könnte man bauwilligen Menschen zeigen, wie man die reizvollen alten und teilweise leerstehenden Häuser renovieren und zusätzlichen Wohnraum schaffen könnte. Dabei sollten auch Anreize für die energetische Renovierung der Häuser geschaffen werden; beispielsweise durch die Förderung von Fotovoltaik-Anlagen. Wünschenswert wären der Erhalt bzw. das Entstehen von Läden für den täglichen Bedarf, sowie Platz für Kleingewerbe. Eine fortschreitende Digitalisierung würde sicherlich einen zusätzlichen Beitrag dazu leisten, dass die schon lange im Ort lebenden Menschen gerne hier wohnen bleiben. Eine qualitativ gute Innenentwicklung wäre somit ein Gewinn sowohl für die dort lebenden Menschen als auch für unsere Natur.


Bildunterschrift: Blick auf den alten Ortskern von Nieder-Mörlen

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