Die Entwicklung von neuen Wohngebieten wird allein privaten Investoren überlassen (Steinfurth, Rödgen), anstatt diese Flächen im Vorfeld durch die Stadt anzukaufen und zu entwickeln. Es wird von Bürgermeister Kress keine Anstrengung unternommen, Mietwohnungen zu errichten. Das Gegenteil ist der Fall. Im Sichler wurden städtische Grundstücke auf Drängen des BMs für lediglich 230,- Euro/qm an Investoren verkauft. Kurze Zeit später wurden diese für 720,-/qm am Markt angeboten. Ein weiterer Investor plant zurzeit eine Entwicklung des Areals an den Bahnschienen, links des Bahnhofs. Die Stadtverordnetenversammlung hat beschlossen, dass 15% der dort vorgesehenen 36 Eigentumswohnungen als Mietwohnungen mit einer vergünstigten Miete anzubieten sind. Diesem Beschluss widersprechen der Bürgermeister und die UWG und argumentieren mit angeblicher Investorengängelung (siehe WZ Artikel). Dabei handelt es sich um ein ehemaliges Brachgrundstück, dass erst durch den Parlamentsbeschluss zu werthaltigem Bauland wurde. Hier sollen nach Wunsch des Bürgermeister und der UWG die Gewinne vollständig beim Investor verbleiben. Wenn dieser allerdings durch die Stadtverordnetenversammlung eine derart immense Wertsteigerung seines Grundbesitzes erhält, ist die CDU der Meinung, dass ein kleiner Teil der Wertsteigerung der Allgemeinheit in Form von vergünstigten Mietwohnungen zu Gute kommen sollte. Ein weiteres Beispiel der Verweigerung erschwinglichen Mietwohnraum zu schaffen, ist die geplante Bebauung im Gewerbemischgebiet „Am Taubenbaum“. Hier sollen von einem Investor 50 Eigentumswohnungen auf einem ehemaligen Gewerbegrundstück erstellt werden. Wiederum wehren sich der Bürgermeister und die UWG vehement gegen den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung auch hier einen 15% Anteil von günstigeren Mietwohnungen (Miete 8,50€/m²) den Bürgern zur Verfügung zu stellen. Prominentestes Beispiel einer fehlerhaften und widersprüchlichen Wohnungsbaupolitik ist der Vorschlag von Bürgermeister Kress einer Wohnbebauung um den historischen Sprudelhof mit Luxuswohnungen. Da von Bürgermeister Kress und UWG kein Wille zum Bau von Mietwohnungen in Bad Nauheim erkennbar ist, hat sich die CDU Fraktion dazu entschlossen, auf der Friedhofserweiterungsfläche in Nieder-Mörlen unter anderem moderaten 3- stöckigen Mietwohnungsbau (Erdgeschoss, Obergeschoss, Dachgeschoss) durch die städtische Wohnungsbaugesellschaft zu errichten. Da sich das Grundstück in städtischem Eigentum befindet, ist es möglich dort bezahlbaren Wohnraum anzubieten und die Gewinne, immerhin 1,5 Mio., sowie die Auswahl der Mieter bleiben in städtischer Hand. Diejenigen, die auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind, sind durchweg Menschen, die wie jeder andere zur Arbeit eilen, um von ihrem selbst erwirtschafteten Einkommen den Lebensunterhalt für sich und ihre Familie zu bestreiten. Diese Menschen prägen auch ein gutes Stück weit das Bild Bad Nauheims. Wir alle sind stolz auf die „Gesundheitsstadt Bad Nauheim“ die in die Region ausstrahlt und viele Beschäftigungsmöglichkeiten bietet. Eine Gesundheitsstadt aber ohne Pflegepersonal oder Hausmeisterdienste ist nicht vorstellbar. Dieser Personenkreis gehört nicht zu den gut Verdienenden und benötigt entsprechende Wohnungen. Auch im Wettbewerb um Erzieher und Erzieherinnen für unsere Kinderbetreuung darf sich ein derartiger Mangel an günstigen Wohnraum nicht als Standortnachteil erweisen. Durch die Wohnungsbaupolitik von Bürgermeister Kress und UWG werden weite Teile der Bürger Bad Nauheims, die sich nicht den Kauf einer Eigentumswohnung leisten können, von der Entwicklung am Wohnungsmarkt negativ getroffen und ausgeschlossen. Der BM argumentiert hier mit dem Erhalt des Charakters von Bad Nauheim als Jugendstil- und Kurstadt und der Störung des sozialen Friedens. Inwieweit seine Vorschläge zur Einhausung des Sprudelhofs durch Luxuswohnungen den Charakter Bad Nauheims als Jugendstilstadt fördert, bleibt sein Geheimnis. Die Störung des sozialen Friedens in der Stadt erfolgt durch die einseitige Ausrichtung der Wohnungsbaupolitik des Bürgermeister und der UWG auf Schaffung von hochpreisigem Wohnraum.

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