Antwort der CDU an die Radverkehrsbeauftragte

Sehr geehrte Damen und Herren,
in wenigen Wochen dürfen wir Abgeordnete u.a. für unser Stadtparlament in Bad Nauheim wählen. Als ehrenamtliche Radverkehrsbeauftragte der Stadt möchte ich interessierten Bürgerinnen und Bürgern Anfragen beantworten. Schon jetzt erreichen mich konkrete Fragen zu Vorstellungen und Plänen der zur Wahl stehenden Parteien im Zusammenhang der Mobilitätswende und im Detail zur Verbesserung der Fahrradinfrastruktur der Stadt. Die Zahl der Fahrradfahrer in unserer Stadt wächst stetig!
- Wie wollen Sie diesen Verkehrsteilnehmern Rechnung tragen?
- Welche Ziele vertreten Ihre zur Wahl stehenden Parlamentarier?
Über eine Nachricht freue ich mich sehr. Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen

Therese Dahlke
Ehrenamtliche Radverkehrsbeauftragte
der Stadt Bad Nauheim

Die Antwort der CDU Fraktion:
Guten Abend Frau Dahlke,

der CDU Bad Nauheim liegt der Fahrradverkehr sehr am Herzen, deshalb haben wir in den vergangenen Haushalten Anträge zur Erhöhung der Mittel zum Ausbau und der Instandsetzung der Fahrradwege gestellt und unterstützt.

Ihn unserem Wahlprogramm findet man zudem ein klares Bekenntnis zum Fahrrad und der Entlastung der Innenstadt vom Autoverkehr:

"Bad Nauheim braucht ein zukunftsweisendes Mobilitiätskonzept. Für die CDU genießt dabei der Ausbau eines geschlossenen Radwegenetzes Priorität, um die Verkehrsbelastung in der Innenstadt zu senken. Eine weitere Entlastung des innerstädtischen Verkehrs wollen wir durch den Ausbau der Parkplätze am Stadtrand erzielen, die durch einen optimierten ÖPNV mit der Innenstadt zu verbinden sind."

Das gesamte Programm findet man unter diesem Link: https://www.cdu-bad-nauheim.de/kommunalwahl/

Ende 2019 wurde von uns ein Antrag zum Bau von Bike+Ride-Anlagen im Bereich des Bahnhofs eingebracht, welcher mit großer Mehrheit beschlossen wurde:

"Der Magistrat wird beauftragt, mehrere Standorte im Bereich des Bahnhofs für weitere Bike+Ride-Anlagen zu suchen, diese zu planen und zeitnah zu bauen. Hierzu sind Fördergelder bei Hessenmobil zu beantragen. PKW-Parkplätze sollen durch den Bau der Bike+Ride-Anlagen nicht wegfallen. Um eine möglichst hohe Förderquote zu erzielen, wird der Magistrat aufgefordert, mit Friedberg und Butzbach Gespräche zu führen, mit dem Ziel, dass diese sich im Rahmen kommunaler Zusammenarbeit an dem Projekt beteiligen.

Begründung:
Eine Verkehrswende kann nur gelingen, wenn Pendler z.B. mit dem Fahrrad zum Bad Nauheimer Bahnhof kommen. Zurzeit sind die Fahrradanlehnbügel sehr oft belegt, weshalb Laternenmasten als Ersatz herangezogen werden. Die Anlehnbügel sind größtenteils nicht überdacht, weshalb die geparkten Fahrräder den ganzen Tag der Witterung ausgesetzt sind. Hessenmobil bietet umfangreiche Fördergelder für den Bau von Bike+Ride-Anlagen. Diese sollten genutzt werden. Weitere Informationen findet man beim Regionalverband FrankfurtRheinMain. https://www.region-frankfurt.de/media/custom/3255_55_1.PDF

Im August 2020 haben wir hierzu eine Anfrage gestellt, da die Bike+Ride-Anlage bisher noch nicht umgesetzt wurde.

Nach unserem Besuch im Oktober 2020 an der Wettertal Schule in Rödgen mussten wir feststellen, dass hier zu wenige Fahrradständer vorhanden sind und es keinen Fahrradweg von Wisselsheim nach Rödgen gibt, deshalb haben wir hierzu einen Antrag gestellt:

a) Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Bad Nauheim beauftragt den Magistrat in Abstimmung mit dem Wetteraukreis, an der Wettertalschule in Rödgen an geeigneter Stelle Fahrradständer zu errichten.

b) Gleichzeitig beauftragt die Stadtverordnetenversammlung den Magistrat zu prüfen, ob der Fußweg entlang der Wisselheimer Hauptstraße von Wisselsheim zur Wettertalschule für Radfahrer frei gegeben werden kann und gegebenenfalls die Freigabe zu veranlassen.

Begründung:
Die rege Bautätigkeit in Bad Nauheim sorgt für steigende Schülerzahlen. Deshalb musste die Wettertalschule in Rödgen erweitert werden. Fast vier Millionen Euro hat der Wetteraukreis als Schulträger in die Schule investiert. Durch die Errichtung von neuen Klassen- und Differenzierungsräumen, einem Fachraum für Musik sowie einer Mensa mit Küche sind sehr gute Lehr- und Lernbedingungen am Schulstandort Rödgen entstanden. Die hohe Funktionalität und das Raumprogramm erlauben einen zeitgemäßen Unterricht. Davon konnte sich die CDU Fraktion bei einem Besuch der Schule am 30.09.2020 überzeugen. Die Schule nennt sich selbst Bewegungsschule und legt großen Wert darauf, dass sie nicht von sogenannten „Mama-Taxis“ angesteuert wird. Die meisten Schüler erreichen die Schule zu Fuß oder mit dem Rad und anderen geeigneten Fortbewegungsmitteln. Die Fahrräder werden im Schulhof oder am Schulzaun abgestellt. Denn bei all der Funktionalität, die die Schule auszeichnet, wurden offenbar Fahrradständer vergessen. Deshalb stellt die CDU Fraktion diesen Antrag und bittet um Ihre Zustimmung.

Derzeit bereiten wir eine Anfrage an den Magistrat vor, da in der Frankfurter Landstraße auf der Schienenseite ein Fahrradweg vom Bauausschuss und der Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde. Eigenmächtig hat nun die Verwaltung beschlossen nur einen Fahrradschutzstreifen zu bauen. Wir begrüßen den Bau von Fahrradschutzstreifen an den Stellen an denen z.B. aus Platzgründen kein Fahrradweg möglich ist, jedoch halten wir Fahrradwege z.B. für Kinder für die bessere und sichere Variante. Aus diesem Grund bedauern wir, dass in der Frankfurter Landstraße der Fahrradweg nicht gebaut wurde.

Für weitere Fragen und Anregungen stehen wir selbstverständlich zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,
Manfred Jordis